Bedienungsanleitung LEICA RESOLUTION EXTRA ERGONOMIE BROCHURE

[. . . ] Ob im Forschungslabor oder Leica ErgoTubusTM 10°-50° für Leica Stereomikroskope der M-Serie (oben) Optimal plazierte Bedienelemente für emüdungsfreies Arbeiten (rechts) Ergonomie ist ein Kunstwort und kommt aus dem Altgriechischen. , , Ergon" heißt Arbeit, Kraft, Leistung, , , Nomus" so viel wie Gesetz, Regel. Ergonomie könnte man also sinngemäß mit Arbeitsgestaltung übersetzen. Ob aber Ergonomie oder Arbeitsgestaltung ­ beide Begriffe waren noch bis 1950 Fremdworte. [. . . ] Auch eine Bandscheibe will richtig ernährt sein Über 50% seiner Tätigkeit nimmt der Mikroskopiker in vorderer Sitzhaltung ein. Dies ist für die Muskulatur zwar die entlastende, jedoch nicht rückengerechte Position (Abb. Der gallertige Kern der Bandscheibe (Nucleus pulposus) verschiebt sich langsam nach dorsal, d. h. zum Rücken hin, beim Aufrichten kann dies dann zu akuten Einklemmungserscheinungen führen. Die aufrechte Sitzhaltung mit Abstützung des Rückens ist deswegen anzustreben (Abb. Bei kurzzeitigen Arbeitspausen sollte die hintere Sitzhaltung eingenommen werden. Die wechselnde Belastung der Wirbelsäule fördert die Ernährung der Bandscheiben nach dem Prinzip der Diffusionspumpe. Beschwerden im Schulternackenbereich kann der Betroffene durch Schulterkreisübungen und Nickbewegungen des Halses entgegentreten. Am Unterarm sind Streck- und Dehnübungen im Handgelenk sowie Fingerknetübungen angezeigt. Solche Übungen zur Selbsthilfe sind durchaus wirkungsvoll und von jedem Mikroskopiker und jeder Mikroskopikerin jederzeit am Arbeitsplatz leicht durchzuführen. Sie gleichen allerdings dem berühmten Tropfen auf dem heißen Stein, wenn der Arbeitsplatz Mikroskop , , nicht stimmt". Abb. 1: Gebeugte Sitzhaltung ­ FALSCH! Belastung Leiterplatte drehbar gelagert Handauflage Die Statik der Wirbelsäule bei schlechter Sitzhaltung Bandscheibe Wirbel Abb. 2: Entlastende Sitzhaltung ­RICHTIG! Die Statik der Wirbelsäule bei guter Sitzhaltung 3 Alles gut im Griff Zoom und Fokus, die am häufigsten genutzten Bedienungselemente eines Mikroskops, müssen eines klar erfüllen: Sie müssen möglichst tief angeordnet sein, damit sie mit aufgestützten Vorderarmen und entspannten Schultern bedient werden können. Zudem sollten sie so in Reichweite liegen, daß zu weites Vorstrecken vermieden und der Schultergürtel nicht unnötig belastet wird. Die Fokussierknöpfe des Mikroskops sollten sich jederzeit optimal ­ weder zu leicht noch zu schwer ­ bewegen lassen. Ideal ist es, wenn sich die Gangleichtigkeit ganz dem individuellen Bedarf entsprechend einstellen läßt oder wenn motorisierte Triebe die Beanspruchung auf ein Minimum reduzieren. Das Sitzverhalten von 378 Büroangestellten In einer Untersuchung ist das Sitzverhalten von 261 Männern und 117 Frauen, die mit üblichen Büroarbeiten beschäftigt waren, mit Hilfe von Multimomentaufnahmen analysiert worden. Ein Teil der Ergebnisse der Multimomentaufnahmen sehen Sie in der nebenstehenden Grafik. [. . . ] Ein guter , , Sehkomfort" wird bei gleichmäßiger Ausleuchtung des Arbeitsfeldes und mittleren Leuchtdichten von 100-150 cd/m2 erreicht (ein weißer Briefbogen hat z. Vgl. Direkte Blendung durch Lichtquellen wie Leuchte, aber auch Fenster, Reflexionen oder Flimmern sind zu vermeiden ­ sie führen unweigerlich zu vorzeitiger Ermüdung des Auges. Ergonomie heißt damit für den Mikroskopiker immer auch , , im richtigen Licht" zu mikroskopieren. 80% 60% 40% 20% 0% Haltung bewahren Während das Arbeitsinstrument Mikroskop gewissermaßen das Feintuning für die richtige Körperhaltung ermöglicht, haben Stuhl und Arbeitstisch die individuelle Grobeinstellung zu leisten. Verstellbarkeit von Höhe und Neigung müssen , , von Kopf bis Fuß" eine optimale Sitz- und Arbeitshaltung garantieren. [. . . ]